Kastration von Strassentieren

Unser Schwerpunkt in der Türkei liegt in der Kastration von Strassentieren, gemäß dem türkischen Tierschutzgesetz, Catch-Neuter-Return.

Was ist Catch-Neuter-Return?

Zu einem verantwortungsvollen Populationsmanagement von Straßentieren gehört für uns die sogenannte Catch-Neuter-Return Methode. Das bedeutet Straßenhunde und -katzen werden in ihrem Lebensraum, so schonend wie möglich gefangen und in eine Tierklinik gebracht und dort nach einer Eingangsuntersuchung kastriert, sowie gegen innere und äußere Parasiten behandelt.

Während der Kastration werden sie von der Klinik markiert, das bedeutet bei Hunden eine Ohrmarke und bei Katzen wird entweder die Spitze entfernt bzw. ein „V“ an der Ohrspitze entfernt. Das Ganze dient vor allem uns Tierschützer, damit wir bereits kastrierte Tiere nicht ein zweites Mal fangen und unnötig in Narkose legen. Zum anderen sehen auch Anwohner, dass diese Tiere sich nicht weiter vermehren können und sind meist entspannter.

Nach 24 Stunden unter Beobachtung, entweder in der Klinik oder bei Tierschützern im Haus, können die nun kastrierten Tiere nach einem kleinen Check- up wieder in ihre gewohnte Umgebung. Nach der Freilassung wird immer Futter und Wasser bereitgestellt.

Fangen, kastrieren, freilassen: So wirkt die Methode

Jedes Revier bietet für Straßentiere – ganz gleich, ob Hund oder Katze – eine bestimmte Anzahl an Ressourcen, die den Tieren als Lebensgrundlage dienen. Dies sind zum Beispiel Nahrungsangebote, Trinkwasser, aber auch genügend Platz und Rückzugs- und Schutzorte. Das Angebot an Ressourcen genügt nur für eine bestimmte Anzahl von Tieren derselben Art, womit die Menge der Tiere ganz automatisch limitiert wird

Langfristig stellt sich bei den angesiedelten Tieren ein Gleichgewicht zwischen Geburten- und Todesrate ein. Das bedeutet: Tiere, die keine Nahrung finden können, überleben in diesem Revier nicht. Denn die Ressourcen werden bereits von angesiedelten Vierbeinern genutzt. Die Population bleibt nach einer gewissen Zeit unverändert.

Das alles wäre natürlich zu schön um wahr zu sein, denn es kommen regelmässig neue Tiere hinzu, da sie entweder dort ausgesetzt werden oder sich aufgrund von regelmäßiger Fütterung dort ansiedeln.

Deswegen ist ein dauerhaftes Kastrieren auch in den umliegenden Gebieten zwingend notwendig, sowie die Aufklärung der Bevölkerung ihre eigenen Tiere, wie Freigängerkatzen zu kastrieren.

In der Türkei wurde das Tierschutzgesetz dahin gehend erweitert, dass alle Haustiere nun gechipt und registriert werden müssen.

Dies dient zum einen der Rückführung bei Entlaufen oder Diebstahl, zum anderen soll es ein Aussetzen vermeiden (klappt natürlich nicht wirklich) und der klassischen Unterscheidung zwischen Strassen- und Haustier.

Wir kastrieren fast täglich und sind daher auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Einen Teil der Kastrationen können wir abhängig vom Fangort der Tiere kostenfrei im Tierheim Seferihisar kastrieren lassen, dort haben wir uns von den hygienischen Zuständen, sowie dem Verlauf nach Kastration überzeugt und nutzen dieses auch.

Allerdings sind dort die Termine stark begrenzt, weswegen wir zusätzlich in einer Klinik in Özdere kastrieren lassen.

Mittlerweile werden wir nicht nur von Anwohnern um Hilfe gebeten, sondern auch von Hotels, denn sie haben nach viel Aufklärungsarbeit den Sinn verstanden und sind über jede Unterstützung dankbar.

Wir kastrieren in den Regionen Özdere, Gümüldür, Ürkmez, Doganbey und Payamli

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