Bei meiner Reise nach Özdere habe ich, wie auch schon letztes Jahr, Susi’s Tierheim einen Besuch abgestattet. Eigentlich ohne jeglichen Hintergedanken bin ich mit Silvia Mazzon den Berg zu den Gehegen hochgefahren. Im Vorfeld hatte ich erfahren, dass das Grundstück auf dem sich das privat geführte Tierheim befindet, verkauft wurde und die Tiere perspektivisch dort weg müssen. Ich war also gespannt was sich dort getan hatte. Als erstes fiel mir das bereits geräumte Katzenhaus auf, viele der Tiere sind wohl, seit meinem letzten Besuch dort, bereits verstorben und die restlichen befinden sich nun bei Susi in der Wohnung.
Die Hunde waren, wie auch schon im letzten Jahr, auf zwei Gehege verteilt, im oberen 3, im unteren 2 und eine Hündin außerhalb der Gehege.
Schon beim Anblick der Hündin Ceviz, außerhalb der Gehege, war ich irritiert, sie war dünner als letztes Jahr und zeigte auch deutliche Anzeichen von Leishmaniose.
Mein Blick schweifte zu den drei Hunden im oberen Gehege. Nun ja, was sollte ich sagen? Ich wurde wütend, denn das was ich sah war alles andere als das, was ich erwartet hatte.
Wally sah aus, als habe sie einen länglichen Luftballon geschluckt, sie war kaum in der Lage sich auf den Beinen zu halten, ihre Schultergelenke waren deutlich nach außen rotiert und mit den Hinterbeinen knickte sie weg.
Nein es war kein Fett, was sie so aussehen ließ, vielmehr schien sie mit Wasser vollgelaufen zu sein. Jenny hatte ziemlich doll abgenommen und sah auch nicht besonders fit aus. Einzig Alma machte im oberen Gehege einen augenscheinlich guten Eindruck. Im unteren Gehege befanden sich Bruno und Brunhilde. Brunhilde war schon letztes Jahr krank aber in einem deutlich besseren Zustand. Dieses Jahr war sie nur noch Haut und Knochen, es war nicht ersichtlich, dass sie irgendwelche Infusionen oder ähnliches bekam.
Bruno ging es gut, er machte einen kräftigen Eindruck, versuchte er doch über den Zaun zu kommen. Allerdings fiel auf, dass die Eimer ohne Wasser waren, einzig vor den Gehegen lagen mehrere volle Wasserflaschen. Es sah so aus, als sei jemand während der Arbeit unterbrochen worden. Ich habe im unteren Gehege die Wasserflasche über den Zaun in den Eimer gegossen und im oberen Gehege einen vollen Wassereimer über den Zaun zu den Tieren gestellt. Selbstverständlich haben wir auch alle gefüttert, ich konnte geradeso meine Hand wegziehen, sonst hätte Jenny mir in die Hand gebissen. Es kam unter den 3 Hunden fast zu einer Beißerei um das Futter. Auch im unteren Gehege hat Brunhilde mit ihrem ganzen Körper das Futter gegen Bruno verteidigt. Als wir gingen hatten sie bis auf paar Krümel alles aufgefressen. Wir informierten Sema vom ansässigen Tierschutzverein, welcher auch das Tierheim Özdere betreut, und Evrim, die als zuletzt bekannte dort behandelnde Tierärztin, über die Zustände.
Leider ist es nicht so einfach, die Tiere dort wegzubringen, da zum einen alle umliegenden Tierheime voll sind, und zum anderen es sich um Susi’s private Hunde handelt.
Es wurde auch der deutsche Verein informiert, über den Patenschaften für einen Teil der Hunde laufen. Von dort wurde Kontakt zu Susi aufgenommen. Ihr wurden Auflagen erteilt und im Interesse der Tiere hoffe ich, dass sich daran gehalten wird und sich bald etwas zum Positiven ändert.